Weinen


 

Als Sophia Loren einmal zu Besuch in New York

wehrlos Einbrechern gegenübersteht,

fordern diese von ihr den gesamten Schmuck.

Ihr bleibt nichts anderes übrig, als die Juwelen aus dem Tresor zu holen.

 

Als Freunde später meinen,

dass sie über den Verlust ihrer Schmuckstücke wohl sehr traurig sein müsse,

zuckt sie mit den Achseln und verrät ihnen ein Lebensmotto, das sie ihrem Vater verdankt: „Weine nie über Dinge, die nicht über dich weinen können!“

 

Vieles von dem, worüber wir uns erregen oder Sorgen machen, ist die Aufregung nicht wert. Geschätzte 80 bis 90 Prozent der Situationen, die uns in Hektik versetzen,

stellen sich nachher als Belanglosigkeiten heraus.

Je früher ich das erkenne,

je schneller ich das Unwichtige vom Wichtigen zu unterscheiden weiß,

umso weniger gerate ich in die Gefahr,

im Spinnennetz des beruflichen und privaten Alltags zu ersticken.

 

(Aus: Arnold Mettnitzer, Was ich glaube. Überlegungen & Überzeugungen.

Styria Verlag, Wien Graz Klagenfurt 2015)