WEGE zum Glück im Jahr 2017


JAHRESWECHSEL Wie werde ich im neuen Jahr glücklich und zufrieden? Tipps dazu von Franziskanerpater Christoph Kreitmeir.

 

 

Fulda/Vierzehnheiligen —Wer will das nicht, ein glückliches, zufriedenes Leben? Vorsätze dazu fasst man besonders gerne zum Jahreswechsel. Nur, welche sind die richtigen? Als hilfreicher Berater bietet sich für derlei Fragestellungen der Franziskanerpater Christoph Kreitmeir an. Der 54-Jährige war elf Jahre Wallfahrtsseelsorger und Hausökonom in Vierzehnheiligen und gehört seit kurzem dem Franziskanerkonvent des Klosters Frauenberg in Fulda an. Wir sprachen mit ihm über mögliche Wege zu Glück und Zufriedenheit.

Franziskanerpater Christoph Kreitmeir mal ganz privat
Franziskanerpater Christoph Kreitmeir mal ganz privat

Der Pater warnt gleich eingangs vor sogenannten „Glücksautoren“. Deren Ratgeber in Buchform würden derzeit die Regale in den Buchhandlungen füllen, weil die Suche nach Glück und Zufriedenheit regelrecht boome. „Glücklicher werden die Menschen in unserem Land damit nicht“.

 

Der Grund: Die Autoren gingen in ihren Ratschlägen zu sehr von sich aus, von ihrem Weg zum Glück. Meint Pater Christoph. Aber: Jeder könne einen eigenen Weg zum Glück finden. Sollte damit allerdings nicht zu sehr übertreiben. Weil: „Wer sich zu sehr nach Glück sehnt, läuft Gefahr unglücklich zu werden“. Der Franziskaner erläutert, was er damit meint. Es gebe keinen objektiv richtigen, für alle Menschen gültigen Maßstab für dessen Lebensziele, so Kreitmeirs Credo. Hinzu komme, dass es auch Lebensziele zum Glück gebe, die sich nicht oder nur schwer erreichen ließen. Da wäre zum Beispiel der Wunsch nach einem großen Lottogewinn, oder das Ziel, nie krank zu werden. Derlei Ziele könne man vergessen, weil sie schlicht unmöglich, zumindest höchst unwahrscheinlich seien.

 

Glauben Sie fest an sich, verschaffen Sie sich viele kleine, erfolgreiche Momente und lassen Sie Ängste und Mutlosigkeit hinter sich.

 

Um glücklich und zufrieden sein zu können, brauche es andere Lebensziele. Zum Beispiel können das Familie, Partner, Freunde, Beruf oder Hobbys sein. Erreichbare Ziele, die wesentlich mehr zur eigenen Zufriedenheit beitragen würden. Der Franziskanerpater weiß, wovon er spricht. Verfügt er doch als psycho-spiritueller Berater, als Theologe und Seelsorger gleichermaßen über einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit Menschen, ihren Sorgen und Nöten, ihren Sehnsüchten. Aus dieser Erfahrung heraus erwuchsen einige Leitlinien, die er gerne als Orientierungshilfe für diejenigen weiterreicht, die ihren Weg zu einem glücklichen und zufriedenen Leben noch suchen.

 

Man muss an sich glauben

 

Einer dieser Leitsätze lautet: „Glauben Sie fest an sich, verschaffen Sie sich viele kleine erfolgreiche Momente und lassen Sie Ängste und Mutlosigkeit hinter sich.“ Oft seien es eigentlich nur Kleinigkeiten, die zu einem gesteigerten Wohlbefinden führen würden. Freundschaftliche Beziehungen etwa, oder kurzes Innehalten, um seine Umgebung mit allen Sinnen zu erfahren und zu genießen.

 

Die Ursache für Unzufriedenheit liege oft in der inneren Einstellung. „Wenn man jemand sein will, der man nicht ist“, so Pater Christoph. Wenn sich jemand permanent verstellt, sich als jemand präsentiert, der er gar nicht ist, dann sei Unzufriedenheit gleichsam programmiert.

 

Wir müssen nicht perfekt sein, um geliebt zu werden. Jeder ist letztlich selbst verantwortlich für sein Leben.

 

Des Paters Fazit: „Wir müssen nicht perfekt sein, um geliebt zu werden. Jeder ist letztlich selbst verantwortlich für sein Leben.“ Das heißt zum Beispiel: Sich nicht zu sehr auf einen Partner fixieren, womit man den letztlich nur überfordern würde.

 

Meiden sollte man auch sogenannte „Energievampire“, die einen letztlich nur aussaugen würden. Die Alternative: Sich mit Menschen umgeben, die einem gut tun. Eine gute und vor allem machbare Perspektive für das neue Jahr.

Text: Klaus Angerstein; Foto: privat; Artikel erschienen am 31.12.2016 im Fränkischen Tag