Nach der wertschätzenden Begrüßung durch Bad Staffelsteins Ersten Bürgermeister Jürgen Kohmann referierte der Theologe und Klinikgeistliche Chrstoph Kreitmeir aus Ingolstadt vor mehr als 200 Interessenten zum Thema „Was kommt nach dem Tod“ am 13.11. in der Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein.

 

Die unumstößliche Tatsache unseres Lebens ist, dass wir alle einmal sterben müssen. Unsere Lebenszeit ist begrenzt und endlich. Die meisten Menschen meiden eine Auseinandersetzung mit diesem Thema und reagieren nicht selten hilflos, wenn es dann soweit ist.  Nicht selten überwiegt im Lebensprozess des einzelnen die „ars vivendi“ (Kunst des Lebens)  mehr,  als die „ars moriendi“ (Kunst des Sterbens)

Sterben und Leid hat wenig Platz in unserer von Globalisierung und Konsumdenken geprägten Gesellschaft.

 

Klares Anliegen des Referenten Kreitmeir ist es den Menschen Hilfestellungen für den schwierigsten  Lebensabschnitt mit auf den Weg zu geben. Christoph Kreitmeir ist bestens vertraut mit diesem Lebensthema, sowohl in persönlicher als auch in beruflicher Hinsicht, begleitet er tagtäglich Menschen auf  ihrer letzten  Wegstrecke.

 

Gleichzeitig schenkte der Referent aufgrund seines reichen Erfahrungsschatzes Mut und Zuversicht und fordert auf, uns bereits zu Lebzeiten auf das Thema „Sterben“ einzulassen  und aktiv in unser Leben zu integrieren. Wir sollten den Prozess des Sterbens als etwas Normales wahrnehmen  und in Situationen  des Abschieds uns nahestehende Menschen liebevoll begleiten und angstfrei damit umgehen.

 

Ein kurzer Ausblick in die Historie und die Jenseitsvorstellungen  der Weltreligionen, wie Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus zeigt, dass sich die Menschen seit Urzeiten mit der Thematik des Sterbens  befassen, und  - interessanterweise - proklamiert jede dieser  Glaubensüberzeugungen, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist.

Hier ist insbesondere unser christlicher Glaube hervorzuheben, der besagt, dass nach dem Tod unser Lebensweg durch Gott vollendet wird.

 

Vor allem die hoffnungsvollen Bilder der Bibel vom Sterben wollen ermutigen, mit Vertrauen  auf den Tod zuzugehen. Sie wollen uns beim Schritt durch das Tor die Zuversicht geben, dass wir nicht allein sind. Jesus ist uns diesen Weg vorangegangen und begleitet uns.

Doch was passiert eigentlich mit unserer „vermeintlichen“ Seele?

 

Zweifler dürfen versichert sein, dass aufgrund von  psychologischen  Erkenntnissen Seelenreisen und Traumbilder eine Annäherung an metaphysische Zustände und Begegnungen ermöglichen. Nach dem  bekannten  Psychoanalytiker C.G. Jung tragen wir viele für uns selbst unbekannte und unerforschte „Räume“  in uns; es sind Ahnungen und Begegnungen mit unserer Seele, die nicht an Raum und Zeit gebunden sind, und dadurch Verbindungen zwischen dem Diesseits und Jenseits schaffen können.

 

Viele heilende Bilder vom Leben nach dem Tod finden wir vor allem in der Bibel. Sie wollen uns die Zuversicht geben, dass wir nicht alleine gehen müssen und Jesus, der uns vorangegangen ist, uns begleitet. Er hat unsere Wohnung bereitet (Joh 14,1-12), in der wir umgeben sind von der Liebe Christi.

 

Symbolisch vergleichbar ist das menschliche Sterben  auch mit der Verwandlung einer Raupe hin zum Schmetterling, seiner eigentlichen  Bestimmung.

Erst durch die Verpuppung der Raupe und das anschließende komplette Auflösen der Raupe in der Puppe, entsteht etwas völlig Neues, der Schmetterling. Dieser Prozess der Metamorphose ist auch uns zugesagt, wenn wir uns im Tod „auflösen“ und bei Gott ganz neu werden.

 

Was letztendlich bleibt, ist ein rational  nicht zu erfassender Mythos, der uns nicht ängstigen muss, sondern eher heiter und zuversichtlich stimmen soll, wenn wir unser Lebensfundament auf den Glauben an Jesus Christus und seiner Zusage bauen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Mt 28,18-20).

 

Christoph Kreitmeir beschloss den Vortrag mit einigen kurzen Dialogen aus dem Publikum.