Tag für Tag Gedanken in einer eiligen Zeit


Franziskanerpater Christoph bietet einen Online-Adventskalender

Adventskalender gibt es in tausenderlei Aufmachung: mit Schokolade, Bier, Wein und Parfüm, mit Spielzeug, Backrezepten, Witzen und Katzenfotos.

 

Für jeden etwas dabei – und doch ist es so wenig: Denn Advent, die Zeit der Vorbereitung auf Heiligabend, ist für viele vor allem Hektik und Stress. Insofern kann der Online-Adventskalender von Pater Christoph (54) ein spiritueller Anker sein. „Jedes Türchen ist eine Tür zu sich selbst“, sagt er.

 

Aufatmen, loslassen, geduldig sein, die Seele stärken, der inneren Kraft vertrauen. Das sind Themen, die Christoph Kreitmeir in seinem Adventskalender aufgreift, vertieft und wirken lässt. „Viele Menschen haben eine große Sehnsucht nach Erholung, nach Müßiggang und Stille – nach Zeit für sich und Zeit für Gott“, sagt der Franziskanerpater, dessen Online-Adventskalender ab Donnerstag erstmals auch zu hören ist: Diese sogenannten Podcasts dauern acht Minuten – Zeit zum Besinnen, Trösten, Kraftschöpfen.

 

Die Premiere des Kalenders war bereits 2015 – mit Erfolg: 20 000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa, aber auch aus den USA und Südafrika bremsten (sich) durch Kreitmeirs Texte. „Ich habe damals jeden Abend gespannt geschaut, wie die Resonanz ist“, sagt er. „Meine Idee hatte riesige Kreise gezogen und mir große Freude gemacht.“ Sein persönlicher Impuls, sich einem spirituellen Adventskalender zu widmen, der den Menschen Seelennahrung geben soll, war gewissermaßen seine eigene Zwangs-Entschleunigung: Pater Christoph, der 2015 noch im Franziskanerkloster Vierzehnheiligen in Oberfranken lebte, war durch eine schwerwiegende und schmerzhafte Erkrankung „raus aus allem“, wie er es ausdrückt.

 

In diesen drei Monaten widmete er sich nicht wie ursprünglich geplant seinem Buch „Vom Sinn und Unsinn des Lebens“, sondern konzipierte einen Adventskalender, der vor acht Wochen auch als Buch erschienen ist. „Leben ist, wie man kreativ darauf reagiert“, sagt der 54-Jährige – gleichermaßen pragmatisch und amüsiert.

 

Fünf Bücher hat der Pater bisher geschrieben. Das sechste, seinerzeit verschobene, wird sicher nachgeholt. Schreiben wird er nämlich auch in Fulda, wo er seit Oktober Mitglied im Konvent des Klosters Frauenberg ist. Es ist seine zehnte Versetzung, „die kleineren mitgezählt“, sagt er und freut sich auf Neues und auf Bewährtes: „Neben der Seelsorge im Kloster und in der Kirche möchte ich wieder Vorträge in der Stadt Fulda und im Umland halten, psycho-spirituelle Beratungsgespräche anbieten und weiter publizistisch tätig sein.“ Dazu gehört auch seine Webseite, die er seit vier Jahren betreibt. Für Pater Christoph ist es eine moderne Weise, den Menschen nahe zu sein, aber auch ein gutes Hilfsmittel, um selbst ganz leicht andocken zu können: Ganz gleich, an welchen Ort es ihn verschlägt – stets ist ein Teil seiner Gedanken schon da.

Artikel und Fotos: Leoni Rehnert, erschienen am 29.11.2016 in der Fuldaer Zeitung, S. 11


Mein neues Buch

 

Zeit für mich - Zeit für Gott

 

als Seelennahrung für Advent und Weihnachten

Zeit für mich - Zeit für Gott