Im Dompfarrheim St. Marien in Eichstätt stellte er etwa zwei Stunden lang seine beiden Bücher "Der Seele eine Heimat geben" und "Die Hoffnung hilft auf" vor.

Trotz des Schneetreibens am Donnerstagabend hatten rund 25 Besucher den Weg nach St. Marien gefunden, womit sich die Veranstalter zufrieden zeigen konnten: die KEB Eichstätt, die Bücherei der Stadt Eichstätt und des Sankt Michaelsbundes sowie die Dombuchhandlung St. Willibald.

 

Von 1984 bis 2017 wirkte der 1962 in Eichstätt geborene Autor als Franziskaner; er ist Sozialpädagoge, Theologe, psycho-spiritueller Lebensberater und Priester mit Schwerpunkten in Logotherapie, sinnzentrierter Psychotherapie und Trauer-begleitung. Seit 2017 wirkt er als Seelsorger am Klinikum Ingolstadt; er hat mehrere Bücher über Spiritualität, Lebenshilfe und Seelsorge geschrieben.

 

Kreitmeir suchte bei der Lesung konsequent den Kontakt zu seinem Publikum und nahm immer wieder konkret auf einzelne Personen Bezug, zumal sein Buch "Die Hoffnung hilft auf" den Untertitel "Den Kreuzweg der Kranken beten nach der Hl. Anna Schäffer" trägt und mit Kreuzwegskulpturen des Eichstätter Künstlers Raphael Graf bebildert ist, der anwesend war. Fragen wie "Was ist Seele? ", "Was ist Heimat, wo bin ich daheim, welche Hilfen gibt es für unsere innere Heimatlosigkeit? " bildeten Leitmotive in dieser eher assoziativ-reflexiv angelegten "Lesung", in deren Rahmen Kreitmeir auch oft auf seine eigene Biografie Bezug nahm und auf seine Tätigkeit als Klinikseelsorger. Weitere Impulse bildeten die Frage nach Sinn und jene nach Gott in der Situation der Krankheit, die Tore öffnen könne und die Möglichkeit biete, Trost und Kraft durch die Betrachtung des Kreuzwegs Jesu und das Vorbild Anna Schäffers zu finden.

 

In der Sehnsucht sah Kreitmeir den "Hauptmotor unseres Lebens": So verursache der Druck des Alltags bei vielen Menschen eine Sehnsucht nach Entschleunigung, die man durch "Müßiggang und Nichtstun" befriedigen könne, so die Empfehlung des Autors, der auch von der "Kraft des Tagträumens" sprach.

 

(Donaukurier, 07.03.20, Buckl, https://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Die-Sehnsucht-als-Motor-des-Lebens;art575,4511925 )