Hinter die Maske schauen - 

Gewohnheiten ändern

  

Seit einigen Monaten müssen Menschen auf der ganzen Welt (!) sog. Mund-Nasen-Masken tragen, um sich und andere vor Ansteckung mit einem gefährlichen Virus zu schützen. Wer von uns hätte gedacht, dass er oder sie einmal mehr oder weniger freiwillig so ein Ding im Gesicht tragen wird, was ja wirklich nicht angenehm ist. Mittlerweile ist es zur tagtäglichen Gewohnheit geworden, sie zu verlegen, sie zu suchen, sie sich anzulegen und dann am Feierabend endlich wieder abzunehmen.

 

Gewohnheiten entwickeln sich im Laufe der Zeit und können oft schwer abtrainiert werden. So kann es sein, dass z.B. der Raucher die Gewohnheit des Rauchens erst aufgibt, wenn massive gesundheitliche Probleme ihn dazu zwingen.

 

Gewohnheiten hinterfragen und evtl. ändern. Dazu lädt uns auch die Fastenzeit ein, die am Aschermittwoch mit einem deutlichen Zeichen hinter unsere Masken und Gewohnheiten blicken möchte. „Gedenke, o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst“, sind die Worte, die wir hören, während uns Asche auf´s Haupt gestreut wird.

 

Gewohnheiten ändern, psychologisch „Selbstregulierung“ genannt – die vierzigtägige Fastenzeit will dafür ein Trainingscamp sein. Dazu sind folgende sieben Tipps für eine gelas­sene Selbst­re­gu­lie­rung hilfreich:

 

Übe nach und nach ein Bewusst­sein zu ent­wi­ckeln, für…

 

1.   Ver­hal­tens­wei­sen, die nicht im Ein­klang mit den eige­nen Zielen sind, erkennen und erfühlen

Beispiel: Im Lockdown habe ich wieder einmal eine Serie am Stück durch­ge­schaut. Ich hatte dann etwas Kopf­schmer­zen und fühlte mich unauf­merk­sam. Ich habe dar­über nach­ge­dacht, was meine ande­ren Optio­nen gewe­sen wären. Hätte ich weni­ger Folgen geschaut, würde ich mich jetzt viel­leicht fri­scher und prä­sen­ter fühlen.

 

2. Die Folgen meines Ver­hal­tens

Beispiel: Am Abend habe ich begon­nen eine Serie zu schauen. Zuerst war ich froh, mich jetzt ent­span­nen zu können, doch dann merkte ich, wie es mich anstrengt auf den Bild­schirm zu schauen und wie mich der Thril­ler emo­tio­nal mit­nimmt, was meinem anschließenden Schlaf nicht förderlich ist.

 

3. Die Aus­lö­ser des Ver­hal­tens

Beispiel: Es fühlt sich an, als sei es eine unmit­tel­bare Ant­wort auf Stress in meinem Alltag, mich am Abend in Filme und Serien zu ver­tie­fen und über die Her­aus­for­de­run­gen nicht mehr nach­den­ken zu müssen. Das zu erken­nen, fühlt sich an wie ein Fort­schritt.

 

4. Anstren­gende, müh­same Ver­hal­tens­be­schrän­kun­gen

Beispiel: Es fühlt sich an, als würde es nichts brin­gen, gegen das Ver­lan­gen, mich in Serien zu ver­sen­ken, anzu­kämp­fen. Ich ver­su­che mich daran zu erin­nern, dass das Ver­lan­gen nicht das Pro­blem ist. Das Pro­blem kommt erst dann, wenn ich ver­su­che es weg­zu­schie­ben oder es befrie­dige.

 

5. Resul­tate erzwun­ge­ner Ver­hal­tens­be­schrän­kun­gen

Beispiel: Wenn ich mir am Abend selbst ver­biete, eine Serie zu schauen, bekomme ich schlechte Laune, fühle mich gelang­weilt und auch etwas wütend. Ich halte mich zwar oft daran, aber es fühlt sich nicht wirk­lich gut an.

 

6. Deine Mög­lich­kei­ten für neue Ver­hal­tens­wei­sen

Beispiel: Ich hatte immer das Gefühl, am Abend nicht genug Ener­gie für bestimmte Tätig­kei­ten zu haben. Doch heute habe ich nur kurz die Nach­rich­ten geschaut und danach begon­nen, ein Buch zu lesen. Ich habe dabei beob­ach­tet, wie die Geschichte aus dem Buch sich vor meinem inne­ren Auge aus­ge­stal­tet hat.

 

7. Resul­tate der neuen, unge­zwun­ge­nen Ver­hal­tens­wei­sen

Beispiel: Am Abend habe ich es mir mit einem Buch auf der Couch gemüt­lich gemacht. Mir ist auf­ge­fal­len, dass der Geruch der Seiten und das raue Papier mir ein Gefühl von Gebor­gen­heit geben. Ich wähle bewusst Themen aus, mit denen ich mich beschäf­ti­gen möchte und manch­mal schaue ich gerne einen Film zu dem Thema. Ich fühle mich ver­bun­den mit mir, wenn ich mich bewusst mit Themen aus­ein­an­der­setze, die mich inter­es­sie­ren.

 

Die Beispiele der Selbstregulierung – Gewohnheitsänderung sind hier entnommen: https://www.7mind.de/magazin/gewohnheiten-verstehen-so-tust-du-dir-langfristig-gutes?utm_source=7Mind+Newsletter&utm_campaign=119e93f2da-EMAIL_CAMPAIGN_2019_06_06_01_10_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_a2ce5e2c5e-119e93f2da-310300065

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