Mut zum NEIN-Sagen -
Grenzen setzen ohne Schuldgefühle


Richtig NEIN-Sagen, P. Christoph macht deutlich, wie wichtig es ist, richtig nein sagen zu können.
Richtig NEIN-Sagen, P. Christoph macht deutlich, wie wichtig es ist, richtig nein sagen zu können.

Interessantes Thema, charismatischer Referent und ein vollbesetzter Pfarrsaal – Eindrücke vom Frauenfrühstück der Kath. Erwachsenenbildung im Pfarrheim Waischenfeld.

 

Am Mittwoch, 25.03.2015, trafen sich ca. 90 Teilnehmer zu einem Frauenfrühstück mit Franziskanerpater Christoph Kreitmeir aus Vierzehnheiligen. Das Thema: Mut zum NEIN sagen – Grenzen setzen ohne Schuldgefühle - interessierte viele aus unserem Pfarreienverbund. Der Saal des Pfarrheims war liebevoll und festlich für das Frühstück vom KEB-Team gedeckt und Frau Sponsel begrüßte in gewohnter Routine die Anwesenden und den Referenten Pater Christioph Kreitmeir.

 

Bereits bei der Vorbereitung seines Vortrages begeisterte er die Anwesenden mit seiner offenen Ausstrahlung und seiner fröhlichen, humorvollen Art.


Den Beginn seines Vortrages (den er in unkonventionell in Stricksocken hielt) leitete er mit einer Geschichte des Schriftstellers und Schauspielers Loriot aus „Pappa ante Portas“ ein, die zur allgemeinen Erheiterung beitrug. Im Anschluss daran gab er seinen Zuhörern einen wichtigen und ernsten Gedankenanstoß: „Wer zu viel gibt, wird verlassen“ und erklärte die Problematik des dauernden JA-Sagens und der Konsequenzen für den Betroffenen und dessen Umfeld anhand von Praxisbespielen. Grenzen sind wichtig für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft.


Pater Christoph Kreitmeir erklärte die Bedeutung von Grenzen für Kinder und Erwachsene und forderte die Zuhörer auf, sich bewusst Grenzen zu setzen und ein Netzwerk aufzubauen, um sich das Einhalten dieser Grenzen zu erleichtern. Er ging auf die Ängste ein, die mit dem NEIN-Sagen verbunden sind und zeigte Hilfestellungen auf, in dem er die Unterschiede des NEINs erörterte. Wichtig für ein entschiedenes NEIN ist die eigene WERTSCHÄTZUNG und die des Gegenübers. Er zitierte den Satz von Jesus: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Ein NEIN zur rechten Zeit erspart Missverständnisse, Ärger und Überforderung und schafft Klarheit, Vertrauen und Akzeptanz.

Pater Christoph bereicherte seinen Vortrag durch den Dialog mit den Zuhörern und aktuellen Beispielen. Das „kooperative NEIN“ erklärte er z.B. mit seiner Erfahrung aus Waischenfeld: Er fragte für sein Referat ein Pult und eine Halterung für sein Mikrofon beim Organisationsteam an. Auch wenn die von ihm angesprochenen Personen momentan nicht weiterhelfen konnten (also eigentlich NEIN sagten), gaben sie die Information weiter und gemeinschaftlich wurde ein Ergebnis erzielt. „Die Ladies in Waischenfeld sind echt cool. Hier ist eine gute Stimmung und die Menschen begegnen einem ohne Falten auf der Stirn.“, so Pater Christoph. Er erzählte auch aus seinen Erfahrung im Alltag in Vierzehnheiligen: Als studierter Theologe und Sozialpädagoge ist er in der Seelsorge tätig, fungiert als Ökonom des Hauses Vierzehnheiligen, ist Verantwortlicher der Homepage, Leiter des Wallfahrtsbüros und Buchautor. Seine umfangreichen Tätigkeiten kann er laut seinen Aussagen nur meistern, indem er Grenzen setzt. Sein großes Vorbild ist Pater Anselm Grün aus Münsterschwarzach. Begeistert erzählt er von dem 70jährigen, der schon 300 Bücher geschrieben hat. Am Ende seiner Ausführungen geht er positiv auf die Ziele des NEIN-Sagens ein: „In jedem NEIN steckt ein JA für den eigenen Freiraum, für mehr Energie und Zeit, für das Selbstwertgefühl. Der MEHRWERT des eigenen Lebens wird bewusster. Ein klares und wertschätzendes NEIN hilft auch dem Gegenüber, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.“


Am Ende des Frühstücks stand Pater Christoph Kreitmeir für persönliche Fragen zur Verfügung und signierte eigene Bücher, die zum Verkauf angeboten wurden. Danke an den Referenten für den tollen Vortrag und an Frau Sponsel und ihr Team für die gute Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung.

Wer eine Seele rettet, rettet die Welt.“

Nähen für die gute Sache! Nähen für Syrien.
Nähen für die gute Sache! Nähen für Syrien.

Bevor er sich verabschiedete stellte Pater Christoph kurz sein Engagement für Syrien vor. Viele Christen werden dort gefoltert, verfolgt und vertrieben. Er setzt sich für die Arbeit von 15 Franziskanern in Klöstern in den Krisengebieten ein. „Jede Spende kommt zu 100% bei den Menschen an.“ Frau Hamisch aus Seßlach unterstützt die Aktion und verkaufte im Anschluss eigene Näharbeiten für die gute Sache.

Mehr Informationen: www.naehen-fuer-syrien.de


Artikel und Fotos von Barbara Berner, 25.03.2015 Waischenfeld