Wahre Schönheit kommt von Innen


P. Christoph referierte über die Schönheit vor ehrenamtlichen Helfern im Stadtschloss Lichtenfels


P. Christoph Kreitmeir

250 Frauen und Männer engagieren sich derzeit ehrenamtlich als „Aktive Bürger“ in ganz unterschiedlichen Bereichen für Mitmenschen im Landkreis. Knapp eineinhalb Jahre nach dem Startschuss vermeldete die „Bürgerstiftung“ beim erstmaligen Treffen der „Aktiven Bürger“ diesen erfreulichen Zwischenstand. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Pater Christoph Kreitmeir, Vierzehnheiligen. Im Stadtschloss-Saal betonte Erhard Schlottermüller, geschäftsführender Vorsitzender der „Bürgerstiftung für Jugend und Familie im Landkreis Lichtenfels“, vor rund 200 Teilnehmern, dass es an der Zeit sei, erstmals nach Gründung des langfristig angelegten Projekts „Aktive Bürger – Marktplatz für das Ehrenamt“ im September 2011 Zwischenbi- lanz zu ziehen. Besonders wolle er den engagierten Freiwilligen namens der Bürgerstiftung, die dieses Vorhaben initiiert habe, ein herzliches „Dankeschön“ sagen. „Ihr seid klasse – gemeinsam bewegen wir etwas und leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität im Landkreis!“ Unter diesem Grundgedanken stellte Erhard Schlottermüller die hauptsächlichen derzeitigen Einsatzgebiete vor:

 

- Kindergärten: Lesepaten, Spielzeugdoktoren, Mittagsbetreuung und vieles mehr.

- Schulen: gezielte Leseförderung.

- Senioreneinrichtungen: Freude und Abwechslung durch gemeinsames Musizieren, Singen, Vorlesen, Kartenspielen, durch Begleitung bei Spaziergängen und Besorgungen und vieles mehr.

- Offene Behindertenarbeit: abwechslungsreiche Freizeitgestaltung und Förderung durch Musik, Gesang, Spiele, kochen, basteln mit Holz, durch Billard und andere Sportarten.

- Lichtenfelser Tafel plus: Mehr als 50 Freiwillige bringen sich ein, von der Abholung, Prüfung und Sortierung bis zur Ausgabe der Lebensmittel.

- Betreuung von Flüchtlingen: Vor allem in und um Weismain engagieren sich „Aktive Bürger“, unter anderem in regelmäßigen Deutschkursen. Sie organisieren eine Kleiderkammer, schlagen Brücken zu heimischen Vereinen und Freizeitangeboten. Sie tragen damit zu einem möglichst guten Miteinander bei. 


Der Bürgerstiftung sei es ein wichtiges Anliegen, die wertvolle Arbeit vieler anderer Ehrenamtlicher in sozialen und Bildungseinrichtungen, in Feuerwehren und Vereinen wie auch im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld ausdrücklich anzuerkennen. Die „Aktiven Bürger“ verstünden sich nicht als Konkurrenz dazu, sondern als Ergänzung auf Gebieten, die bisher noch brach gelegen hätten beziehungsweise denen verstärkte Unterstützung weiterhelfen. Für neue Ideen sei man jederzeit aufgeschlossen gesprächsbereit und auch weitere Interessenten sind willkommen. Abschließend freute er sich, mit Rudolf Mager aus Ebensfeld den 250. Mitstreiter der „Aktiven Bürger“ vorstellen zu können.

 

Pater Christoph Kreitmeir hatte seinen Vortrag unter das Thema gestellt:

 

„Wahre Schönheit kommt von innen –
mit Sinn zu einem erfüllten Leben finden.“

 

Er hinterfragte das boomende „Geschäft mit der Schönheit“ mit Operationen oder Liftings, aber auch das zuweilen arg übersteigerte Geltungsbedürfnis mit Äußerlichkeiten wie Besitz oder Leistungsrekorden. Dem stellte er gegenüber, dass man die eigentlich wertvollen Dinge im Leben nicht kaufen könne, „die bekommen wir geschenkt“. Er warb dafür, Sinn und Werte stärker ins Bewusstsein zu rücken, denn sie trügen entscheidend dazu bei, dass ein Leben ein schönes Leben werde. Zudem machte er Mut, etwas anzupacken und nicht aus zu großer Angst vor Fehlern zu verharren: „Die meisten Menschen leiden nicht so sehr unter Fehlern, sondern mehr unter dem, was sie nicht gemacht oder zumindest versucht haben.“

 

Pater Kreitmeir lobte die Zuhörer ausdrücklich für ihr ehrenamtliches Engagement, das nicht nur für die unterstützten Kinder oder Senioren sehr hilfreich sei. Es mache auch das Leben derjenigen, die sich einbringen, reicher und wertvoller. Nicht zuletzt halte es immer wieder Glücksmomente und Freude bereit. Den reichen Beifall der Zuhörer er- gänzte Stiftungsvorstand Erhard Schlottermüller mit einer Gabe für das Hilfsprojekt „Little Smile“, das Pater Christophs Bruder in Sri Lanka aufgebaut hat.

 

 

Artikel und Foto im Obermain-Tagblatt vom 09. März 2013 (red)