Raus aus der Sorgenfalle

Pater Christoph referierte am 23.03.2016 in Postbauer-Heng zum Thema "Sorgen"


P. Christoph - Postbauer-Heng
P. Christoph in der St. Elisabeth Kirche

"Im Gegensatz zu den Grüblern sehen unbesorgte Menschen auch in scheinbar ausweglosen Situationen noch ein gutes Ende."

 

Auf Einladung des Kulturforums sprach Pater Christoph Kreitmeir in der Pfarrkirche „St. Elisabeth“ über das Thema „Rezepte gegen das Sorgen – Probleme meistern“. Der Pater gab den 116 aufmerksamen Zuhörern Tipps, was sie von „sorgenfreien“ Menschen lernen können. Wie der Referent eingangs darlegte, begleiten vielerlei Sorgen unser Leben. „Nicht Sorgen haben sind das Problem, sondern die Frage der Bewertung der Form.“ Sorgen machen Menschen krank, verstärken Bitterkeit, belasten Körper, Seele und Geist, machen blind für die schönen Seiten des Lebens, rauben den Menschen den Seelenfrieden.

 

Aber: Wie lässt sich aus der Sorgenfalle herauskommen und sorgenfreier leben? Kein Lösungsweg ist es, seine Sorgen zu verdrängen. Auch ist es nicht hilfreich, seine Sorgen zu dramatisieren („ aus einer Mücke einen Elefanten zu machen“). Nicht weiter hilft, nur zu jammern und die Sorgen von anderen lösen zu lassen.

 

Pater Christoph Kreitmeir gab zehn Tipps, die helfen können „sorgenfreier“ zu leben. Der größte Unterschied zwischen besorgten und sorgenfreien Menschen ist der, dass letztere in der Gegenwart leben und sich nicht von Dingen herunterziehen lassen, die noch gar nicht passiert sind.

 

Achtsame Menschen vermögen es, ihre Gedanken von einem theoretischen Problem, das in ihrem Kopf immer größer wird, weg zu lenken. Während es Grüblern schwerfällt, Entscheidungen zu treffen sind positive Menschen eher bereit, einen Lösungsansatz auszuprobieren. Unbesorgte Menschen können sich von einer Situation distanzieren und sie aus einer anderen Perspektive betrachten. Sorgenfreie Menschen erkennen den Grund ihrer Sorgen. Sorglose Menschen beschränken das Grübeln auf bestimmte Zeiten; sie lenken ihre Aufmerksamkeit auf wirklich wichtige Dinge. Unbesorgte Menschen vertrauen darauf, dass sie mit schwierigen Situationen klar kommen. Sie sehen auch in scheinbar ausweglosen Situationen ein gutes Ende.

 

Um nicht in einer negativen Gedankenspirale gefangen zu sein, sollte man sich Fragen stellen wie: Ist das überhaupt mein Problem? Kann ich daran etwas ändern? Habe ich schon alles getan, was in meiner Macht steht? Und: Ist das Problem akut? Wichtig ist es auch, mit negativen Gefühlen umgehen zu können.

 

Gläubige Christen dürfen ihre Sorgen an den liebenden Gott abgeben, sagte P. Christoph und zitierte dabei Psalm 55 und den 1. Petrusbrief. „ Das ist kein frommer Wunsch, das ist Realität!“, sagte der Pater.


Artikel und Foto: M. Schrafl, Postbauer-Heng