Die Kirchengemeinde Unterpreppach hatte erneut den weithin bekannten und geschätzten Franziskanerpater Christoph Kreitmeir aus Vierzehnheiligen zu einem Vortrag in die Pfarrkirche eingeladen. Und Kreitmeir verstand es wie in den Vorjahren, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.

 

"Geduld - eine erfolg- und glückbringende Eigenschaft" lautete das Thema des versierten Referenten und er fragte die aufmerksamen Zuhörer eingangs, wie geduldig und zufrieden sie denn seien. Dass Geduld der Schlüssel zur inneren Zufriedenheit sei, machte Kreitmeir unter Bezug auf Untersuchungen deutlich, wonach man Geduld lernen könne.

 

Leider sind es seiner Meinung nach gerade die Deutschen, die gerne ungeduldig werden, nörgeln, schimpfen, fordern, sich (fast) allem gegenüber unzufrieden zeigen - ohne zu wissen, dass geduldige, dankbare Menschen tatsächlich viel gesünder, freudiger, glücklicher eingestellt sind als ihre Gegenstücke. Es gehe im Leben einfach darum, anhand der inneren Stimme zu lernen, sich bewusst zu machen, "worum es wirklich geht", nämlich um die "Spur Gottes", die unweigerlich mit Geduld verbunden sei.

 

So seien zum Beispiel jene Menschen sehr zu schätzen, die in unausweichlichen Situationen wie bei Staus im Straßenverkehr oder bei langwierigen Heilungsprozessen die Geduld nicht verlieren, sondern sich stattdessen mit positiven Gedanken befassen - wie es etwa der Dichter Hermann Hesse vor Jahrzehnten überzeugend formulierte: "Geduld ist das Schwerste und Einzige, was zu lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, Stille, Vertrauen." Kreitmeir zufolge geht es tatsächlich um die Einstellung des Herzens, denn Geduld sei eine besondere innere Kraft, Geduld sei die Schwester der Liebe in umfassendem Sinne.

 

"Geduld ist eine positive, erfolg- und glückbringende Eigenschaft!"

 

Am Beispiel eines ungeduldigen jungen Bauern machte Kreitmeir die Folgen deutlich, wenn man nicht geduldig warten kann, bis der Winter vergangen, die Zeit für Saat, Pflege und Ernte gekommen ist und die "Reife" sich nicht erzwingen lässt. Leider lasse sich bei mangelnder Geduld die Zeit nie mehr zurück drehen. Es gelte vielmehr die Erkenntnis: "Lebe jetzt!"

 

Mit konkreten Anregungen und Übungsvorschlägen machte der Pater deutlich, wie man sich eine geduldige Einstellung aneignen könne, denn, einen geduldigen Charakter zu haben, bringe viele Vorteile mit sich. So erreiche man mit Geduld Ziele generell leichter und schneller, während Ungeduld die Wahrscheinlichkeit erhöhe, Fehler zu machen. Ungeduld könne sich zudem leicht zu Ärger und Wut hochschaukeln und in der Folge auch körperlich krank machen. Kreitmeir: "Geduld ist eine positive, erfolg- und glückbringende Eigenschaft!"

 

Zu den praktischen Tipps des Paters zählte die Empfehlung, den persönlichen Terminkalender zu lockern, das Leben zu entschleunigen, denn man dürfe sich nicht aus Angst vor der "Endlichkeit" treiben lassen.

 

Abschließend bat Kreitmeir um Spenden zugunsten der Flüchtlinge in Syrien und im Irak. Kirchenpfleger Elmar Barth bedankte sich namens der Kirchengemeinde mit einem Präsent bei dem Referenten.