Die Brücke über dem Abgrund

Foto: Christoph Kreitmeir
Foto: Christoph Kreitmeir

Loslassen, Abschied, Trauer. Das sind die Attribute, die wir gewöhnlich dem Monat November zueignen. Es scheint, als hätte sich die Natur diesem Empfinden des Menschen angepasst. Nach einem letzten Aufflammen des bunten Herbstlaubes, entkleidet sich die Natur ihres Schmuckes und zieht sich zurück in das Wesentliche.

 

Der November ist geprägt von vielen Ereignissen, die uns an das Sterben, den Tod und das Ende erinnern. Die Natur hilft durch trübes Wetter, Kälte, Regen, Stürme und frühe Dunkelheit mit.

 

Christgläubige Menschen weichen diesen unangenehmen Stimmungen und Wahrheiten nicht aus, sondern bauen Brücken zu einer anderen Wirklichkeit.

 

Auf einem Friedhof sah ich diesen außergewöhnlichen Grabstein, der mich sofort faszinierte. Über einem tiefen Abgrund steht ein Mensch am Ende einer Brücke, die abgebrochen ist. Der letzte Schritt hinüber zur Jenseite kann misslingen.

Der Mensch am Abgrund schaut nach oben, woher das Licht kommt … UND … der wichtige letzte Schritt wird ihm gelingen.

 

Sterben, Tod, Vergehen haben für den, der um das Licht Gottes weiß, nicht das letzte Wort. Im gläubigen Gottvertrauen wird der Weg vom Diesseits ins Jenseits gelingen. Und diese Tatsache macht alles Trübe, Dunkle und Schwere klar, hell und leicht.