Der Herbst zieht ins Land


Im Herbst erlebt die Natur eine große Verwandlung. Lebenskräfte und Lebenssäfte ziehen sich in die Wurzeln zurück, die Kraft des Sommers wird gespeichert und Früchte werden eingesammelt. Vieles stirbt ab ... um im Kreislauf des Lebens sich wieder neu und anders einzubringen.

 

 

Rainer Maria Rilke schenkt uns wunderbare und tröstende Worte über den Herbst:

 

Herbst

 

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,

als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde

aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

unendlich sanft in seinen Händen hält.

 

Aus: Das Buch der Bilder von Rainer Maria Rilke