Auf die Einstellung kommt es an


"Die Kraft der Gefühle und Emotionen" - Vortrag in der Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein am 23.03.2015
"Die Kraft der Gefühle und Emotionen" - Vortrag in der Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein am 23.03.2015

Pater Christoph Kreitmeir sprach in der gut besuchten Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein über die Kraft der Gefühle und Emotionen.

Er rät, sich von
falschen Erwartungen und Bewertungen zu befreien.


Bad Staffelstein — Die Vorträge von Pater Christoph Kreitmeir aus Vierzehnheiligen ziehen die Zuhörer an, quer durch alle Altersschichten. Ein junges Paar aus dem Landkreis Hassberge hatte von Kreitmeirs Vortrag über „Die Kraft der Gefühle und Emotionen“ aus dem Internet erfahren. Auch eine Frau aus Coburg wollte sich den Vortrag trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit nicht entgehen lassen. Rund 250 Personen waren am Montagabend in die Adam-Riese-Halle gekommen. Als psycho-spiritueller Berater, Sozialpädagoge, Theologe und Seelsorger in Vierzehnheiligen kann Pater Kreitmeir auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. „Der Mensch wurde mit der Fähigkeit zu Gefühlen geboren“, sagt er. Gefühle und Emotionen spielen im Leben eine große Rolle. Aber nicht alle Gefühle sind positiv belegt und manche können das Leben ganz schön schwer machen. Kreitmeir machte deutlich, dass Gefühle eine Abfolge vorangegangener Aktivitäten sind. An erster Stelle steht die Wahrnehmung einer Situation. Diese Wahrnehmung wird bewertet, daraus resultieren dann die Gefühle.


Der Franziskanerpater sprach in diesem Zusammenhang vom A-B-C der Gefühle. Je nachdem, wie die Bewertung ausfällt, fällt auch das Gefühl aus. Nicht selten wirkt die schlechte Laune eines Gegenübers dann ansteckend. Dabei liegt es an jedem Einzelnen, ob die positiven oder die negativen Gefühle überwiegen. Welche Gefühle stärker werden und welche Gefühle sich verabschieden lassen. Dabei lassen sich die Empfindungen durchaus beeinflussen. Beispielsweise durch die Atmung. Pater Christoph bezieht seine Zuhörer auch immer wieder in den Vortrag mit ein. 250 Besucher sahen sich mit der Frage konfrontiert, was Roy Black, Elvis Presley und Ernest Hemingway gemeinsam haben? Eine Frage, auf die es auf den ersten Blick keine schnelle und schlüssige Antwort zu geben scheint. Nach Minuten des Schweigens erklärte Pater Christoph: „Alle drei sind nicht an Altersschwäche gestorben.“

Roy Black und Ernest Hemingway haben sich bewusst das Leben genommen.  Elvis Presley hat bekanntermaßen sein Leben durch seine Tablettensucht ruiniert. Dabei hatten die drei Männer alles, was sich die meisten Menschen nur wünschen: Ruhm, Reichtum, Frauen und Popularität. Dem gegenüber stellte Kreitmeir drei bekannte Persönlichkeiten mit einer körperlichen Einschränkung. Ein Schicksal, das jeder auf seine Weise gemeistert hat.

 

„Es sind nicht die Lebensbedingungen, die unser Leben bestimmen, sondern die Einstellung, wie wir damit umgehen“,

 

sagte der Franziskanerpater. Allerdings sind nicht alle einmal gelernten Verhaltensweisen ein ganzes Leben lang nützlich und hilfreich. Wer nicht länger der Sklave seiner negativen Gedanken sein möchte, sollte auf der Festplatte seines Gehirns ein neues Upgrade überspielen.

 

Im weiteren Verlauf machte der Franziskanerpater auch auf die Macht der Worte aufmerksam, mit denen sich die Gefühle beeinflussen lassen. Es mache einen Unterschied, ob jemand sagt, er sei am Ende seiner Kräfte, oder ob er sagt, er müsse seine Batterien aufladen. Auch Dankbarkeit sei eine Hilfe um Gefühle und Emotionen in den Griff zu bekommen. Pater Christophs Tipps, um negative Gefühle zu verändern: Den Kopf von falschen Erwartungen und Bewertungen befreien, sich fernhalten von schlechten Nachrichten, Klatsch und Tratsch. Sollten die negativen Gefühle einmal die Oberhand gewinnen, dann könnten eine Gute-Laune-CD, ein paar erheiternde Videoclips aus dem Internet und körperliche Aktivitäten helfen.

 

Nach über achtjährigem Engagement für das Kinderhilfsprojekt „Little Smile“ in Sri Lanka hat Pater Christoph Kreitmeir jetzt den Fokus seiner Hilfe auf Syrien gelegt. 40 Prozent der Menschen leiden unter extremer Not und Syrien läuft Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren.


Artikel von Gerda Völk am 25.03.15 im Fränkischen Tag