Keinen Rattenfängern vertrauen...


Pater Christoph Kreitmeir lockt zum Abschluss der Kurgespräche 90 Zuhörer in die Franziskanerkirche nach Füssen.


Zum krönenden Abschluss der Füssener Kurgespräche lockte Franziskanerpater Christoph Kreitmeir am 30.08.16 mit seinem Vortrag über die Wertediskussion noch einmal so viele Besucher an, dass die Veranstaltung in die Franziskanerkirche verlegt werden musste – es waren etwa 90 Zuhörer gekommen. Bei den vorangegangenen acht Abenden der ökumenischen Vortragsreihe saßen in diesem Sommer im Schnitt jeweils 60 Zuhörer im Publikum – Urlauber und Einheimische.

 

Im Anschluss an seine kompakten Ausführungen war der frühere Pfarrer von Hopfen Gesprächspartner für Besucher, die ihn aus diesen sechs Jahren kennen oder jetzt kennenlernen wollten. Informationen zu seinem neuen Buch „Zeit für mich – Zeit für Gott“ hatte Kreitmeir ebenfalls mitgebracht.

 

Dieser Titel bringt auf den Punkt, was als eine Kernaussage des Vortrages galt. Neben der Warnung vor „Rattenfängern und falschen Propheten“ in Zeiten des ständigen Wandels, „die Ängste schüren“, stellte Kreitmeir ein Regelwerk mit zehn Punkten vor. Diese Richtlinien stammen vom Gründer des Ordens der Jesuiten, Ignatius von Loyola (1491-1556). Damit war eine klare Antwort auf die Frage „Wer sagt mir eigentlich, wo es langgeht?“ gegeben.

 

Der Referent beleuchtete die Sinn- und Wertediskussion auch aus der weltlichen Sicht. Gültigkeit als Leitlinie für jedermann habe „unser Grundgesetz“. Religiöse Toleranz sei „ein hoher Wert“. Es gelte aber auch der Grundsatz, dass „unsere gesellschaftlichen Errungenschaften wie die Gleichberechtigung der Frau zu verteidigen sind“.

 

Tröstlich für Christen sei der Satz, der laut Kreitmeir in der Bibel 365 Mal auftaucht: „Fürchte Dich nicht!“ Seine Ausführungen mit vielen Beispielen fanden Anklang bei den Zuhörern, die mit starken Beifall dankten. 


Leicht bearbeiteter Artikel von Werner Hacker in der Allgäuer Zeitung vom 02.09.16